Reise

MAGIC BAGAN – WIE BAGAN MICH VERZAUBERT

Myanmar – Bagan. Erinnerst du dich an meinen Beitrag zur Reiseplanung? Die Pagoden von Bagan standen bereits auf meiner Eimerliste.

Und am 23. November war es endlich soweit. Nachdem ich ein paar Tage zuvor in Yangon angekommen war und mich in die Stadt gestürzt hatte, nahm ich den Nachtbus nach Bagan. Diesmal bin ich nicht alleine oder mit jemandem aus dem Hostel, sondern mit Matthias, einem Freund aus Stuttgart.

Ankunft in Bagan
Angekommen war ich sehr müde, aber für einen Spaziergang durch das Dorf war ich immer noch fit genug. Zuerst gingen wir zur Shwezigon Pagode. Schauen Sie sich um und dann weiter. Vor der Pagode gibt es einige Souvenirstände und sehr sachkundige Verkäufer. Hier waren wir fast so gezwungen zu kaufen, wie es in den Touristenzentren Thailands üblich ist. Das war für Myanmar völlig neu, weil es in Yangon so etwas nicht gab. Schnell flohen wir auf einen heimischen Markt.

Zwischen Hello Kitty Fleecejacken, buntem Longyi (burmesischer Wickelrock) und flauschigen rosa Strickmützen mit Strasssteinen konnte man sich in Ruhe umsehen. Nach einem kurzen Spaziergang durch den Markt machten wir uns auf den Weg zum Fluss. Je weiter wir uns von der Hauptstraße entfernten, desto mehr lernten wir den “echten” Bagan kennen. Es gibt keine echte Straße, nur eine unbefestigte Straße. Im Allgemeinen stellen wir fest, dass der Boden sehr sandig ist (es gibt auch viel Sand auf asphaltierten Straßen). Seit dem Markt folgt uns ein kleiner Hund. Leider habe ich große Angst vor Hunden und bin froh, dass Matthias ihn auf den Platz ziehen lässt, damit er uns nicht mehr folgt.

Dorfleben in Bagan
Langsam taucht ein Dorf vor uns auf und wir gehen weiter in die Richtung, in die wir den Fluss vermuten. Vorbei an Häusern aus Bastmatten, offenen Herden und Schwanzschweinen in ihren Schlammlöchern. Mit erstauntem Blick und offenem Mund schauen wir uns um. Wir haben beide nur solche Dörfer im Fernsehen gesehen. Irgendwie finden wir den Fluss nicht und stehen eher unentschlossen in einer Gasse. Eine alte Frau eilt aus ihrem Garten und zeigt uns einen Weg – anscheinend hat sie nach dem Fluss Ausschau gehalten. Am Fluss begegnet uns mehr “echtes” Leben. Frauen waschen Kleidung im Fluss. Männer fischen. Ein altes Ehepaar pflanzte ein Feld am Ufer. Wir sind fasziniert und beginnen gleichzeitig darüber nachzudenken, wie viel Luxus wir in unserem Leben haben und schätzen dies oft nicht.

Es geht weiter und wir treffen ein paar Kühe, die es geschafft haben, sich von ihrem Pfahl zu befreien und dann zurück ins Dorf zu gehen. Vorbei an vielen kleinen Hütten und die Leute sind sichtlich neugierig. Über den Zaun heißen wir “Hallo” und “Mingalaba”. Kinder winken, alle sind glücklich und unsere Herzen öffnen sich mit so viel Wärme. Wir landen plötzlich in einer Sackgasse und stehen mitten im Hof ​​einer Familie, was uns klar macht, dass der Weg hierher nicht weitergeht. Der Rückweg wird von zwei knurrenden Hunden versperrt. Die Großmutter der Familie merkt, dass ich mich damit nicht wohl fühle. Sie ruft etwas und dann kommt ein großer Junge angerannt, schnappt sich den Hund am Halsband und hält ihn für uns. Ich danke Ihnen herzlich und unser Weg ist frei.

Nachdem wir den richtigen Weg gefunden haben, kehren wir Richtung Unterkunft zurück. Unterwegs treffen wir auf Kindermönche, Pferdekutschen und Kleinkinder, die uns aus dem Arm ihrer Mutter zuwinken.

Nach einem köstlichen Abendessen mit einem sehr freundlichen Gastgeber geht es ins Bett. Wir müssen am nächsten Morgen um 4:30 Uhr aussteigen, um den Sonnenaufgang über den Pagoden zu beobachten.

Bagan Sunrise (Sonnenaufgang)
Dort kommen wir mit einem Elektroroller, den wir schon am Vorabend reserviert haben. Auf die Frage, ob der Vermieter seinen Namen, sein Geld oder seinen Reisepass als Sicherheit haben möchte, sagt er nur: “Ich vertraue dir, bis morgen.”

Zum Glück fährt Matthias und kurz nach 5 Uhr morgens sind wir schon auf dem Weg zur Pagode Low ka Oushang. Die Fahrt selbst ist schon Abenteuer pur. Es ist eiskalt, wir fahren zuerst auf einer asphaltierten Hauptstraße, dann auf einem sandigen Pfad voller Schlaglöcher. Hinter und vor uns die Lichter anderer Roller auf dem Weg zum Sonnenaufgang. An der Pagode angekommen, gehören wir zu den Ersten. Es ist immer noch pechschwarz, aber die Familie, die sich um die Pagode kümmert, hat sie bereits geöffnet und ein Mann beleuchtet unseren Weg die steile Steintreppe hinauf. Oben angekommen suchen wir uns einen guten Platz auf der Terrasse und haben schon einen tollen Blick über die Pagodenfelder. Um 5:30 geht es endlich los und Bagan entfesselt all seine Magie.

Erstens sehen wir Regenbogenfarben am Horizont und die Pagoden davor als schwarze Schatten. Dann wird es etwas heller und der Himmel fängt an, sich leicht rötlich zu färben. Zwischen den vielen Pagoden sehen wir dunkelgrünes und graues Gras und Bäume mit dichtem Nebel dazwischen. Es sieht aus wie etwas aus einer anderen Welt. Es wird heller und der Himmel zeigt mittlerweile ein Spektrum von rot über orange bis blau. Und hier sehen wir ihn: Der erste Heißluftballon steigt! Dem ersten folgen viele weitere und am Ende schweben 16 Heißluftballons vor dem roten Himmel und den zahlreichen Pagoden. Es ist pure Magie!

Bisher sind wir von Myanmar beeindruckt. Nie zuvor habe ich so viele freundliche Menschen gesehen, so viel Gelächter und Freude, obwohl diese Menschen so viel weniger haben als wir. Trotz allem sind sie vielleicht viel reicher als wir.

Für Matthias und mich ist es Zeit für Mandalay und wir sind sehr gespannt auf die nächsten Tage.

Warst du jemals in Myanmar oder willst du irgendwann gehen? Haben Sie noch Tipps, was wir sehen müssen oder Fragen?

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